Dass das kein Auftritt wie jeder andere werden würde, war mir spätestens klar, als die Motorräder und Roller zur Seite geschoben wurden um Platz für Tische und Bänke zu machen. Selbst die Bühne war noch zugeparkt und „backstage“ umgezogen wurde sich zwischen Helmen und Lederkombis. Willkommen zu „Escht Kabarett – Subversiv“ im Motorradladen Lust zum Benefizabend für Pro Humanitate. Ein Abend moderiert von Jürgen Becker und Bühnenköbes Christian Bechmann, mit Özgür Cebe, Thomas Schreckenberger und mir.
Und dann gesellen sich nach dem Soundcheck Memo Şahin und Bruder Jürgen Neitzert zu uns. Genau, ihr lest richtig: Bruder… ich habe meinen ersten Franziskanermönch kennengelernt. Irgendwie hatte ich eher mit Kutte und Tonsur gerechnet statt mit Jeans und T-Shirt, aber immerhin bei der gemeinsamen Liebe zum Bier hat das Klischee dann wieder gepasst. Und bei der Nächstenliebe, denn zusammen mit Memo arbeitet er für Pro Humanitate, um aktuell syrische Flüchtlinge aus Kobanê zu unterstützen. Dementsprechend war es auch ganz still, als die beiden nach der Pause von ihren Erfahrungen erzählt haben. Die kleine angrenzende türkische Stadt Suruc hat 50.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen, dabei hat sie selbst gerade einmal 50.000 Einwohner und braucht dringend Unterstützung. Wer mehr darüber lesen oder helfen möchte: http://www.pro-humanitate-koeln.de/
Im August darf ich wieder nach Köln, diesmal in die Thomaskirche, die Flüchtlingen Kirchenasyl gewährt hat und wo die Sendung „Baustelle Deutschland“ mit Jürgen Becker aufgezeichnet wird. Ich darf mein Lampedusa Lied beisteuern, worüber ich mich sehr freue. Wer es noch nicht kennt, hier eine aktuellere Aufzeichnung (Ausstrahlung: 15.8.2015 um 21:45 WDR)